Fortbildung: Fütterstörungen
Liebe Leser,
am 03.03.17 und 04.03.17 habe ich die spannende Fortbildung „Fütterstörungen im Baby- und Kleinkindalter (FST)“ besucht. Da uns die Transparenz unserer Arbeit sehr wichtig ist und wir Sie auch gerne über die vielen verschiedenen Störungsbilder, welche zur Logopädie gehören, informieren möchten, will ich diesen Anlass nutzen und Ihnen einen kleinen Einblick in dieses Störungsbild und die Behandlung geben:
Fütterstörung – Was ist das?
Eine Fütterstörung (FST) ist eine wechselseitige Essverhaltensstörung, welche im frühen Kindesalter von 0 bis 6 Jahren auftritt. Hierbei kann es zu Symptomen bei dem betroffenen Kind und dem fütternden / den fütternden Elternteilen kommen. Die Symptomatik der Fütterstörung kann sehr individuell sein, und unterschiedliche Ursachen haben.
Symptome:
Anzeichen einer Fütterstörung sind:
- Fütterprobleme (unterschiedlichster Art) seit über einem Monat: kein Hungergefühl/Interesse, nur ausgewählte Nahrungsmittel, Verweigerung, Erbrechen/Wiederkäuen, zu geringe aufgenommene Nahrungsmenge
- Füttern häufiger als alle 2 Stunden
- Dauer einer Mahlzeit beträgt mehr als 30 Minuten
- Verunsicherung/Leidensdruck der Eltern
Belastung für Kind und Eltern
Die Essenssituation wird bei Fütterstörungen häufig zu einer alltäglich belastenden Stresssituation für das Kind und die Eltern. Hieraus resultiert ein zunehmendes Risiko für die kindliche Entwicklung und für die Eltern – Kind – Beziehung. Ein frühzeitiger Beginn der Therapie ist bei dieser Störung zwingend erforderlich, auch um einer Chronofizierung entgegen zu wirken.
Behandlung
In der Behandlung steht die Füttersituation zwischen dem Kind und dem fütternden Elternteil imVordergrund. Hierbei werden Wege gesucht um aus dem Teufelskreis auszubrechen und eine positive genußvolle Füttersituation für beide zu schaffen. Die Therapeutin nimmt hierbei eine beobachtende Rolle ein und stört die Füttersituation nicht aktiv (füttert nicht aktiv). Sie gibt Impulse für Veränderungen, durch diese soll der Ausbruch aus der oftmals festgefahrenen Füttersituation gelingen und die Basis für eine positive Füttersituation geschaffen werden.